In einem Bielefelder Biergarten kam es am vergangenen Wochenende zu chaotischen Szenen, als vermummte Ultras von Arminia Bielefeld einen brutalen Überfall verübten, indem sie Fernseher und Fensterscheiben zerstörten und das Mobiliar als Waffen gegen die Fans des rivalisierenden Vereins Rot-Weiss Essen einsetzten.
Der Vorfall ereignete sich am Sonntag vor dem Spiel, als die Arminia-Ultras ihre eigene Stammkneipe verwüsteten. Ferdi Kali, der Wirt der Traditionskneipe, und seine Mitarbeiter haben bereits mit den Aufräumarbeiten begonnen. Der 33-jährige Kellner Mirko J., der zum Zeitpunkt des Überfalls allein war, erlitt einen schweren Schock. Er beschreibt die Szene gegenüber der „Bild“ als filmreif: „Ich war am Bier zapfen, als plötzlich 80 vermummte Arminen die Bar stürmten. Sie hatten es auf eine Gruppe von zehn bis 15 Rot-Weiß Essen Fans abgesehen. Und ich stand mittendrin“.
Ultras wollen für den entstandenen Schaden aufkommen
Laut Ferdi Kali deutete ein Anruf eines Ultras-Anführers kurz vor dem Überfall darauf hin, dass der Angriff geplant war. „Drei Minuten später hörte ich laute Schreie aus der Kneipe und rannte aus dem Keller hoch. Da stand mein Mitarbeiter Mirko schon unter Tränen inmitten des tobenden Mobs und versuchte zu schlichten“. Trotz seiner Bemühungen konnten die Angreifer erst durch das Eintreffen der Polizei gestoppt werden.
Die Beamten konnten 20 Randalierer in der Nähe des Lokals festnehmen. Obwohl niemand ernsthaft verletzt wurde, entstand erheblicher Sachschaden. Die Ultras versprachen später, für die Kosten aufzukommen. Kali hat Anzeige erstattet und fordert eine öffentliche Entschuldigung der Ultras. Andernfalls seien sie in seiner Kneipe nicht mehr willkommen.