FC Ingolstadt: Englische Woche wohl als Bewährungsprobe für Sabrina Wittmann

Nach der bitteren 2:3-Heimniederlage gegen den zuvor punktlosen 1. FC Schweinfurt steckt der FC Ingolstadt tief im Tabellenkeller. Trotz einer 2:1-Pausenführung und mehr als 30 Minuten Überzahl kassierten die Schanzer kurz vor Schluss den entscheidenden Gegentreffer und warten somit weiterhin auf den ersten Saisonsieg.

Der verpatzte Saisonstart hat einen neuen Tiefpunkt erreicht: Im Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Schweinfurt führte der FCI zur Pause mit 2:1, verpasste danach das vorentscheidende 3:1 und brach in der Schlussphase ein. Besonders bitter: Nach einem Platzverweis gegen Schweinfurt agierten die Schanzer über eine halbe Stunde in Überzahl. Anstatt den Deckel draufzumachen, fiel in der 87. Minute das 2:3 und auch zehn Minuten Nachspielzeit brachten nichts Zählbares.

Schmerzhafte Heimpleite: Schweinfurt dreht das Spiel – Wittmann: „Emotionen beiseite kriegen“

In der Tabelle steht der FCI nach fünf Spieltagen auf Rang 18 und hat lediglich drei Punkte aus drei Unentschieden eingefahren (0/3/2). Der Druck auf Trainerin Sabrina Wittmann wächst. Die 34-Jährige, die als erste Frau an der Seitenlinie eines Männer-Profiteams im deutschen Profifußball steht, erlebte eine ihrer schwierigsten Partien und machte ihrem Team nach dem Abpfiff auf dem Rasen unmissverständlich klar, woran es hakte. Wittmann zeigte sich sichtbar angefressen: „Der Frust sitzt relativ tief“, räumte sie ein: „Aber wir tun gut daran, die Emotionen beiseite zu kriegen.“ Später bilanzierte sie nüchtern: „So stehen wir mit null Punkten da und das tut extrem weh.“

Ingolstadt gelingt es nicht, Führungen zu verwalten und Überzahlsituationen konsequent zu nutzen. Die Chancenverwertung und die Stabilität in der Schlussphase bleiben zentrale Problemfelder. Die Mannschaft scheint zwischen Anspruch und Wirklichkeit gefangen zu sein: Spielerische Ansätze sind vorhanden, es fehlt jedoch die Effizienz. Die englische Woche wird zur Bewährungsprobe: Am Mittwoch (19 Uhr) geht es auswärts gegen den TSV Havelse, am Samstag wartet zu Hause der SV Wehen Wiesbaden. Es sind zwei Spiele, die nicht nur tabellarisch, sondern auch für die Trainerfrage wegweisend sein könnten.

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