Der SV Waldhof Mannheim hat gegen Energie Cottbus einen Abend zum Vergessen erlebt. Nach einem frühen Rückstand, der Gelb-Roten Karte für Kapitän Lukas Klünter und einem 0:2 zur Pause fehlte den „Buwe” lange der Zugriff. Am Ende stand eine deutliche 0:3-Niederlage. Versöhnlich: Die Fans sorgten trotz des Rückstands für Gänsehaut. Zudem gibt es bei Diego Michel leichte Entwarnung.
Cottbus-Coach Claus-Dieter Wollitz fand nach dem Spiel vor allem lobende Worte für die Kurve: „Zunächst einmal möchte ich den Waldhof-Fans ein Kompliment aussprechen. Was die für eine Stimmung gemacht haben, welche Wucht sie damit entfachen – und das bei hohem Rückstand zu Hause – das ist keine Selbstverständlichkeit. So etwas habe ich selten erlebt.“
Der Knackpunkt: Umschalten & Unterzahl
Waldhof lag nach etwas mehr als sechs Minuten zurück, kurz vor der Pause fiel das 0:2 und nach 25 Minuten sah Lukas Klünter die Gelb-Rote Karte, der Abend kippte endgültig. Luc Holtz kritisierte das fehlende Gegenpressing nach Ballverlusten: „Wir können nicht vorne die Bälle verlieren und dann hinterhertraben. Wir waren heute mental nicht auf dem Platz. Wir hatten keine Intensität, weder mit noch ohne Ball. Wir waren zu langsam, mit den Beinen genauso wie mit dem Kopf.“
Taktische Stellschrauben
Holtz startete mit einer offensiven Mittelfeldstruktur und nur einem Sechser. Gegen Cottbus’ Konterstärke war dies ein Vabanquespiel. Zur Pause rückte Diego Michel auf die Sechs, dazu kamen die laufstarken Kushtrim Asllani und der zweikampfstarke Janne Siebert. Das brachte mehr Zugriff, ohne das Ergebnis noch zu drehen. „Hinterher weiß man immer mehr“, sagte Holtz mit Blick auf mögliche Alternativen wie eine Dreierkette oder eine Schiene.
Selbstkritik aus Kabine & Chefetage
Sportchef Gerhard Zuber, der in der Hektik selbst die rote Karte sah, wurde deutlich: „Wir müssen uns vor allem an die eigene Nase packen. Wir hatten heute keine Verteidigungsmentalität.“ Joker Janne Sietan brachte es auf den Punkt: „Am Ende haben wir uns selbst geschlagen.“ Kurz vor Schluss verletzte sich Diego Michel am Sprunggelenk, musste unter Schmerzen runter. Inzwischen steht fest: Sprunggelenksverletzung, aber kein Langzeitausfall. Klünter fehlt nach Gelb-Rot am Mittwoch gegen Stuttgart II (Anstoß 19:00 Uhr, Carl-Benz-Stadion).