MSV-Legende Joachim Hopp sieht den radikalen Neuanfang als Basis für den Höhenflug des MSV Duisburg. Nach dem 2:1 gegen Ingolstadt schwärmt der 59-Jährige von Team, Fans und Trainer und lässt dabei den „Durchmarsch“ augenzwinkernd mitschwingen, bleibt aber geerdet.
MSV-Ikone Joachim Hopp hat den 2:1-Heimsieg des MSV Duisburg gegen den FC Ingolstadt im nahezu ausverkauften Schauinsland-Reisen-Stadion erlebt und dabei die neue, spürbare Aufbruchsstimmung in der 3. Liga mitgenommen. Der Tabellenführer sammelt Punkte, Fans und Euphorie. Gleichzeitig erinnert Hopp daran, was den Verein groß macht: harte Arbeit, Zusammenhalt und Bodenhaftung. (Zuletzt 20 170 Zuschauer gegen Ingolstadt, zuvor 20 067 gegen Wiesbaden.)
Hopp über Schmerz, Stolz und Spitzenreiter-Gefühl
„Ihr habt meine Leidenszeit in den letzten Jahren ja alle miterlebt. Drei Jahre haben alle draufgekloppt – jetzt gibt uns diese Mannschaft das Gefühl zurück, stolze Duisburger zu sein“, sagte der gebürtige Duisburger am Mikrofon von Magenta Sport zur aktuellen Tabellenführung in Liga drei. Nach acht Spieltagen führt der MSV ungeschlagen die 3. Liga an – 22 Punkte aus acht Partien untermauern den Traumstart.
Neustart als Basis des Aufschwungs
Für Hopp ist der Kurs klar: „Vorstand, sportliche Führung, alles wurde erneuert. Das war der Grundstein. Jetzt ist Euphorie in der Stadt, der Aufbruch ist in der gesamten Region spürbar.“ Das zeigt sich auch auf den Rängen: Die Liga3-Rückkehrer locken regelmäßig über 20.000 Fans an und nutzten den Heimvorteil zuletzt eindrucksvoll.
Malocher-DNA und Fanpower
„Die Fans sind das Kapital. Die merken, wann die Mannschaft Hilfe braucht. Harte Arbeit, Maloche, Gas geben – das ist es, was hier zählt. Fehler werden immer verziehen. Aber diese Mannschaft macht das seit eineinhalb Jahren richtig gut.“ Hopp ist häufig am Trainingsgelände und sucht den Austausch – inklusive eines Augenzwinkerns Richtung Aufstiegsexperte Alexander Hahn: „Wer weiß, wo das noch hinführt.“ (Hahn ist seit 2024 beim MSV und stieg 2024 mit Münster auf.)
Lob für Coach Hirsch – und fairer Konkurrenzkampf
Ein Sonderlob geht an Cheftrainer Dietmar Hirsch: „Er macht das gut, gibt Verletzten Zeit, wieder ranzukommen, und schmeißt sie nicht direkt ins kalte Wasser. Außerdem moderiert er den breiten Kader richtig gut.“ Das gilt auch für die internen Duelle: Beispiel Conor Noß – „Jeder muss sich seine Einsätze verdienen.“ (Hirsch trainiert den MSV seit 2024; Noß kam im Sommer 2025 und trifft regelmäßig.)
Ausblick: Topspiele voraus – mit kühlem Kopf
Trotz aller Euphorie bleibt Hopp geerdet: „Träume gehören zum Schlaf, sonst bist du krank. Aber wenn du aufstehst, muss der Trainer mit der flachen Hand in den Nacken hauen, wenn einer anfängt, hier durchzudrehen.“ Nächster Prüfstein: das Auswärtsspiel beim Verfolger Saarbrücken (aktuell 2.) – ein echtes 3. Liga-Topspiel. „Am Ende zählt für mich vor allem eines: das Gefühl, wieder stolz auf den MSV zu sein.“