Der Ton rund um den 1. FC Saarbrücken wird schärfer. Kurz vor der außerordentlichen Mitgliederversammlung, die am Wochenende in der Saarlandhalle stattfindet, formiert sich mit „Zukunft Blau-Schwarz“ eine Initiative, die einen klaren Schnitt mit den bisherigen Führungsstrukturen fordert. Unter den Initiatoren: langjährige Fans und Vereinsmitglieder, die nach eigenen Worten „nicht länger Entscheidungen über ihre Köpfe hinweg“ hinnehmen wollen. Nun hat sich der Fanclub „Treue Jungs F1“ zu Wort gemeldet und hat klare Forderungen.
Kritik an der Vereinsführung: „Keine Kehrtwende erkennbar“
Seit Jahren, so heißt es in einem Schreiben der Fans, herrsche beim FCS ein Klima der Intransparenz. „Wir möchten mitgestalten, nicht nur beklatschen“, heißt es in der Mitteilung. Besonders scharf fällt die Kritik an Präsident Hartmut Ostermann und seinem Vorstandskollegen Adrian Weller aus. Unter deren Führung sei „keine echte Kehrtwende erkennbar“.
In einem öffentlichen Schreiben des Fanclubs fordert man daher tiefgreifende Reformen: hauptamtliche Vorstände mit überprüfbaren Zielen, einen starken Aufsichtsrat mit klarer Compliance-Struktur und regelmäßige, transparente Berichte an die Mitglieder.
Prominente Unterstützung für das Fan-Bündnis
Dabei erhält man Rückenwind aus prominenter Richtung. Torwart-Ikone Daniel Batz stellte sich öffentlich hinter die Initiative, unter anderem im „Studio Blau-Schwarz“ und im Förderkreis des Vereins. Auch Reiner Calmund sprach sich für eine Neuaufstellung nach dem Vorbild des SC Freiburg aus: mit professioneller Vereinsführung, klarer Kontrolle und einer offenen Kommunikation, alles Punkte, die auch das Konzept von „Zukunft Blau-Schwarz“ unterstreicht.
Ablehnung der Ausgliederung unter aktueller Führung
Parallel dazu treibt das Präsidium eine Ausgliederung der Profiabteilung voran. Doch genau das lehnt man entschieden ab, zumindest unter der aktuellen Vereinsführung. Nicht die Rechtsform selbst sei das Problem, sondern das fehlende Vertrauen in die handelnden Personen. Erst wenn Strukturen, Kontrolle und Kommunikation auf stabile Füße gestellt seien, könne man „seriös über Ausgliederungsmodelle sprechen“.
Forderungen an die Vereinsgremien
Weiter heißt es in der Mitteilung des Fanclubs, dass man klare Erwartungen an die Gremien des 1. FC Saarbrücken hat:
- Eine ehrliche Bestandsaufnahme zur aktuellen Lage, schriftlich und mündlich auf der Mitgliederversammlung.
- Verbindliche Regeln gegen Interessenkonflikte, inklusive Protokollpflicht.
- Zielvereinbarungen und Kennzahlen für die operative Führung, mit regelmäßiger Kontrolle.
- Respektvollen Umgang mit kritischen Stimmen – als Ausdruck echter Vereinsliebe.
„Für die Zukunft schwarz“ – oder Blau-Schwarz?
Mit dem Aufruf „Kommt zur MV und stimmt zu“ endet das Statement. Ihr Ziel: ein professioneller, transparenter Mitgliederverein, der den Fans wieder echte Mitsprache bietet. „Unter der jetzigen Führung sehen wir für die Zukunft schwarz“, heißt es abschließend und spielt damit bewusst auf den Vereinsnamen an: Blau-Schwarz soll wieder mehr als nur eine Farbe sein.