Energie Cottbus hat seine Erfolgsserie in Liga3 ausgerechnet beim Traditionsklub 1860 München beendet: Die Lausitzer unterlagen am Samstag mit 0:3. Überschattet wurde die Partie von rassistischen Anfeindungen gegen Flügelspieler Justin Butler, der unrühmliche Höhepunkt eines aus Cottbuser Sicht gebrauchten Nachmittags.
Nach fünf Liga-Siegen am Stück blieb Cottbus in München ohne Punkte und ohne Tor. Die Gastgeber zeigten sich vor dem Kasten effizienter und führten bereits zur Pause mit 2:0. In der Schlussphase fiel nach einem Eigentor der Lausitzer der 3:0-Endstand. Für Energie bedeutet das einen empfindlichen Dämpfer im Aufstiegsrennen der 3. Liga. Die Anfangsphase bot wenig Torszenen. Erst in Minute 22 prüfte 1860 Cottbus-Keeper Marius Funk mit einem flatternden Distanzschuss. Danach übernahm Energie das Kommando, erarbeitete sich eine Serie an Ecken und belagerte phasenweise den Strafraum der Münchner, allerdings ohne Ertrag.
München stoppt Cottbus-Serie
Die Quittung folgte im eigenen Sechzehner: Stürmer Erik Engelhardt kam bei einem Tackling gegen Marvin Rittmüller zu spät, den fälligen Strafstoß verwandelte Kapitän Thore Jacobsen sicher zum 1:0. Tief in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nutzte Jacobsen eine Standardsituation und erhöhte – völlig frei – auf 2:0. Nach dem Wechsel fand Cottbus kaum in seinen gewohnten Flow. Die sonst torgefährliche Offensive um Engelhardt, Timmy Thiele und Spielmacher Tolcay Ciğerci kam zu wenigen klaren Abschlüssen. Ein unglückliches Eigentor von King Manu besiegelte schließlich das 0:3.
Unterbrechung wegen rassistischer Beleidigung
In der 72. Minute wurde die Begegnung für rund sieben Minuten unterbrochen. Justin Butler drehte sich nach einem unerreichten Ball an der Seitenlinie Richtung Tribüne, nachdem er laut Berichten mit Affenlauten beleidigt worden war. Der Verursacher wurde rasch identifiziert und von Ordnern aus dem Stadion geführt. Große Teile des Publikums solidarisierten sich mit Butler; nach einer Durchsage des Stadionsprechers, der den Vorfall benannte und sich im Namen des Vereins entschuldigte, hallten „Nazis raus“-Rufe durch die Arena. Das Spiel wurde anschließend fortgesetzt.
