Hafenstraße im Höhenflug: Essens Bestwert-Hinrunde und der Weg zum Aufstieg

Rot-Weiss Essen mischt die 3. Liga auf. Drei Zähler hinter Spitzenreiter MSV Duisburg liegt der Traditionsklub in Schlagdistanz zum Aufstiegsrang und ordnet parallel Strukturen und Finanzen neu. Vor der Mitgliederversammlung am 9. Dezember erklären die Klubspitzen Marc-Nicolai Pfeifer und Alexander Rang gegenüber der „Bild“, wohin die Reise an der Hafenstraße gehen soll.

Mitgliederversammlung: kleinerer Aufsichtsrat, großer Anspruch

Auf der Agenda steht die Verkleinerung des Aufsichtsrats von neun auf sieben Mitglieder. Rang stellt eine „professionelle und wertschätzende“ Versammlung in Aussicht und betont, die Entwicklung sei wirtschaftlich wie sportlich besser als geplant. Pfeifer ergänzt, man dürfe „aktuell in Schlagdistanz zur Tabellenspitze“ arbeiten und ein positives Jahresergebnis 2024/25 von rund 670.000 Euro in Aussicht stellen. Der Stadionausbau sei zudem zu deutlich verbesserten Konditionen beschlossen.

Fußball & Gesellschaft: klare Haltung statt Populismus

Mit Blick auf die zeitnah tagende Innenministerkonferenz mahnen die Bosse Augenmaß an. Vieles, was im Stadion sichtbar werde, spiegele gesamtgesellschaftliche Entwicklungen. Verantwortung trage der Fußball, aber nicht allein. Lösungswege müssten gemeinsam und „sachlich, nachhaltig und konstruktiv“ gestaltet werden; „Diese Diskussion darf nicht populistisch und auf Kosten des Fußballs geführt werden.“

Finanzplan als Aufstiegshebel

Pfeifer bindet die sportliche Vision an eine konsequente Ertragsstrategie. In den nächsten zwei bis drei Jahren soll der Klub seine Einnahmen um etwa zwei Millionen Euro steigern. „Erreichen wir diese finanzielle Größe, wird der Aufstieg nicht nur Vision, sondern ein realistisches sportliches Ziel.“ Erst dann, so der Tenor, werde RWE das Wort Aufstieg auch offensiv ausgeben.

Sportliche Zwischenbilanz: Bestwerte als Etappenziel

Sportlich läuft es: Schon früh übertraf Essen die Punkteausbeute der vergangenen Hinrunde. Nun peilt das Team die beste Hinrunden-Bilanz seit der Rückkehr in die 3. Liga an. Gleichzeitig bleibt die Liga eng – Rang spricht von einer „schönen Momentaufnahme“ und verweist auf den langen Prozess einer Saison: Personelle Kontinuität und Konstanz im Wettbewerb seien entscheidend, um das Potenzial des Kaders dauerhaft auf den Platz zu bringen.

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