Wenn der SV Waldhof Mannheim am Sonntag (Anstoß 13:30 Uhr) den 1. FC Saarbrücken zum Traditionsduell der 3. Liga empfängt, steht Terrence Boyd nach seiner Rücktritts-Ankündigung wieder im Fokus. Die Blau-Schwarzen wollen im Derby die Serie fortsetzen, der größere Druck liegt beim FCS. Boyd selbst genießt die Reaktionen, bleibt aber klar im Ziel: ein Heimsieg in der Liga3. (Zur Einordnung: Waldhof liegt mit 25 Punkten im oberen Mittelfeld, Saarbrücken hängt mit 20 Zählern unten drin. )
Boyd über die Gefühlslage – und sein Ziel
Terrence Boyd hat seinen Abschied zum Saisonende öffentlich gemacht und die Wellen waren hoch: „Der Hype nach meiner Ankündigung ist ein bisschen abgeflacht, aber am Tag der Verkündung haben meine Beine gezittert. Das war wie, wenn ich bei meine eigenen Beerdigung zuschaue“, sagte der Angreifer. Klar stellte er aber auch: „Aber es war auch schön. Die Rückmeldungen, die ich bekam, waren toll, und es ist weiterhin die absolute richtige Entscheidung.“
Für sein „letztes Derby“ gegen Saarbrücken hat er eine klare Mission: „Ich glaube, wir haben hier, seitdem ich in Mannheim bin, noch nie ein Derby gegen den 1. FCS gewonnen. Am Samstag will ich das mit der Mannschaft schaffen, ein Erfolgserlebnis feiern. Das ist kein Spiel, für das der Trainer uns extra motivieren muss.“ Den Karriere-Abschluss hatte Boyd Anfang Dezember offiziell gemacht und bleibt dem SVW anschließend in neuer Rolle erhalten.
Personallage bei Waldhof: Ferati fehlt, Lohkemper fraglich
Trainer Holtz muss weiter auf die Langzeitverletzten Jascha Brandt, Maximilian Thalhammer und Rico Benatelli verzichten. Schwerer wiegt der Ausfall von Spielmacher Arianit Ferati (Muskelverletzung), dessen Rückkehr offen ist. Hinter Felix Lohkemper steht zudem ein Fragezeichen, daher ist Boyd ein Startelfkandidat.
Holtz: „Klaren Kopf behalten“
Coach Holtz lobt die Formkurve: „Wir müssen einen klaren Kopf behalten, kommen aus drei Siegen. Die Trainingseinheiten waren mit das Beste, was ich hier miterlebt habe. Die Mannschaft ist auf einem guten Weg, auch Größeres zu leisten.“ Zu Boyd sagt er: „Er hat zuletzt stark gespielt, ich wäre verrückt, wenn ich ihn nicht in den Kader nehme. Er hat gezeigt, dass seine Stärken hat. Auch außerhalb des Spielfelds ist Terrence ein Vorbild.“
Die Fakten stützen den Optimismus: Waldhof ist Siebter (25 Punkte), Saarbrücken Vierzehnter (20). Der FCS holte aus den letzten sechs Partien nur einen Zähler und reist als Außenseiter an.
FCS unter Druck – großer Auswärtsblock erwartet
Über 3.000 Saarbrücker Fans werden im Carl-Benz-Stadion erwartet, der Gästeblock ist damit ein Faktor. Für die Blau-Schwarzen gilt das Derby-Motto ohnehin: „Wahre Liebe ist blau-schwarz“.
