Ronny Rehn bringt als neuer Präsident von Dynamo Dresden frischen Wind in den Verein. Der ehemalige Groundhopper will nahbar sein und setzt auf eine Stärkung des Aufsichtsrats, bleibt aber skeptisch gegenüber großen Reformen.
Mit Ronny Rehn (43) hat Dynamo Dresden einen neuen Präsidenten, der sich als Mann des Volkes versteht. Der gebürtige Pirnaer, der ledig ist und im Servicebereich eines Autohauses arbeitet, steht für Bodenständigkeit und Nähe zu den Fans. „Ich will kein Sonnenkönig sein. Wenn das mal so rüberkommt, kann man mir gerne in den Hintern treten“, so der 43-Jährige gegenüber der „Bild„.
Seine Leidenschaft für den Fußball zeigt sich auch außerhalb des Vereins: Rehn bezeichnet sich selbst als Groundhopper, besucht regelmäßig Spiele von der Kreisliga bis zur Bundesliga und hat bereits über 400 Spiele des FK Teplice gesehen.
Neuer Fokus auf den Vorstand
Als neuer Präsident legt Rehn besonderen Wert auf die Stärkung des Aufsichtsrates. „Die sportliche Kompetenz sollte auch im Aufsichtsrat vorhanden sein, damit der Sportdirektor auf Augenhöhe diskutieren kann“, erklärt er. Sein Ziel: Ehemalige Spieler mit Vereinsbindung und wirtschaftlich versierte Köpfe für die Zukunft des Vereins zu gewinnen.
Dabei soll auch die neue Möglichkeit der Aufwandsentschädigung das Ehrenamt attraktiver machen. „Wir brauchen ein Gremium, das sportlich und wirtschaftlich kompetent ist, um Dynamo optimal aufzustellen“, so Rehn.
„Wir sollten demütig sein und bleiben“
Anders als sein Vorgänger Holger Scholze ist Rehn kein Freund großer Strukturveränderungen. Die Einführung der Briefwahl, wie sie Scholze gefordert hatte, lehnt er ab. „Unsere Strukturen hindern uns nicht daran, in die zweite Liga aufzusteigen“, sagt er.
Dennoch bleibt der neue Präsident realistisch und mahnt zur Geduld: „Ich bin überzeugt, dass es kein Nachteil ist, wenn wir zur Winterpause nicht unbedingt Erster sind. Wir sollten demütig sein und bleiben.“