Nach der 0:2-Heimpleite gegen 1860 München platzte Alemannia-Vizepräsident Andreas Görtges der Kragen. Auf Facebook machte er seinem Ärger über Teile der eigenen Fans Luft und forderte mehr Rückhalt für die Mannschaft.
Die sportliche Bilanz nach drei Spieltagen liest sich für Alemannia Aachen ernüchternd: null Siege, nur ein Punkt und bereits die zweite Heimniederlage im zweiten Spiel. Am Samstag unterlag die Mannschaft von Trainer Benedetto Muzzicato dem TSV 1860 München mit 0:2, obwohl die Alemannia über weite Strecken eine couragierte Leistung zeigte.
Aggressiv, laufstark und mutig präsentierte sich das Team vor rund 27.000 Zuschauern am Tivoli, doch eine Gelb-Rote Karte für Gianluca Gaudino in der 64. Minute nach einem Foul an Florian Niederlechner brachte die Wende. In Überzahl nutzten die Löwen ihre Chancen: Joker Patrick Hobsch traf in der 89. Minute, David Philipp legte in der Nachspielzeit nach (90.+1).
Muzzicato lobt Team trotz Niederlage
Trotz der bitteren Niederlage fand Cheftrainer Muzzicato lobende Worte: „Wir belohnen uns nicht für ein gutes Spiel, wie auch schon in Osnabrück. Aber ich kann meinem Team nur ein großes Kompliment machen für die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind. Solche Dinge wie die zweite Gelbe Karte entscheiden am Ende. Wir werden aufstehen und freuen uns auf Essen.“
Görtges wütet: „Angeblich beste Fans“
Deutlich schärfer äußerte sich dagegen Alemannia-Vizepräsident Andreas Görtges. Auf Facebook kritisierte er einen großen Teil der Zuschauer am Tivoli scharf: „Die ehemals besten Fans sollten sich in Teilen mal selbst hinterfragen! […] Was ist der Dank eines wirklich großen Teils der Zuschauer? Man flüchtet in Scharen bereits nach dem ersten Gegentor. […] Spätestens beim 0:2 war das Stadion fast halbleer – vor allem auf der Osttribüne. Ist das der Dank der angeblich besten Fans und der Beweis für den Zusammenhalt???“ Görtges sprach von einem „ganz schwachen Zeichen“ und zog einen provokanten Vergleich: „Beim FC ja, in Aachen niemals. Leider wurde ich eines Besseren belehrt.“
Mehr Wertschätzung gefordert
Der 44-Jährige hätte sich von den Fans mehr Unterstützung und Aufmunterung nach Abpfiff gewünscht: „Wir sollten der Mannschaft zeigen, dass wir wertschätzen, wenn man sich für die Alemannia zerreißt. Genau das nimmt man mit in die nächste Partie.“ Ob seine Worte Wirkung zeigen, wird sich am kommenden Wochenende zeigen: Am Sonntag (19:30 Uhr) tritt die Alemannia auswärts bei Rot-Weiss Essen an. Das nächste Heimspiel am Tivoli steht erst am 13. September gegen den SSV Ulm 1846 an.