Ein Adventsspaziergang mit der Familie, der zu einem unschönen Moment wird: Erzgebirge-Aue-Profi Marvin Stefaniak berichtet von Beleidigungen auf einem Weihnachtsmarkt. Seine Frau Michaela schildert den Vorfall auf Instagram sehr bewegend. Der Fall wirft erneut die Frage auf, wo Kritik am Fußball aufhört und die Privatsphäre beginnt.
„1. Advent … Doch diese Stille wurde zerstört.“
Michaela Stefaniak beschreibt in ihrer Story den Moment, der die vorweihnachtliche Stimmung zerriss: „1. Advent, Beginn der Weihnachtszeit. Wir wollten heute einfach nur als Familie über den Weihnachtsmarkt schlendern, warme Lichter, der Duft von gebrannten Mandeln, strahlende Kinderaugen. Ein Moment, in dem die Welt kurz stillstehen darf. Doch diese Stille wurde zerstört. Weil manche Menschen glauben, sie hätten das Recht, Marvin zu beleidigen, nur weil er Fußballer ist. Vor unseren Kindern. Mit Worten, die man niemandem ins Gesicht sagen sollte. Schon gar nicht in einem Moment, der uns heilig ist.“ Dazu wurde ein Bild vom Wilsdruffer Lichterfest gepostet.
Sie mahnt weiter: „Nicht der Sport steht da im Vordergrund, sondern pure Respektlosigkeit. Menschen vergessen, dass hinter einem Spieler ein Vater steht, ein Ehemann, ein Mensch mit Gefühlen. Dass wir als Familie auch einfach nur leben wollen, ohne ständig bewertet oder angefeindet zu werden.“
„Du Verräter!“ – wenn Pöbeleien Kinder treffen
Auch Marvin Stefaniak selbst schildert eine Szene: „Ich laufe mit meiner Frau und meinen Kindern vorbei, eine junge Dame, vielleicht 18 – 20, hustet demonstrativ und ruft laut: ‚Du Verräter!‚“ Besonders schmerzte ihn die Reaktion seiner Tochter: „Wenn meine eigene Tochter zu mir hochschaut und fragt: ‚Papa, wieso bist du eigentlich ein Verräter?‘ – dann bricht mir das das Herz.“
Grenze überschritten: Privatsphäre statt Pfeifkonzert
Im Stadion gehören Pfiffe, Buhrufe oder harte sportliche Kritik zum Geschäft, im Familienalltag ist das etwas anderes. Wer Profis der 3. Liga oder generell im deutschen Fußball privat anfeindet, überschreitet eine klare Grenze. Genau darauf zielt das Schlusswort von Michaela Stefaniak: „Es bricht mir das Herz zu sehen, wie wenig Anstand und Empathie manche besitzen. Gerade jetzt, wo wir Liebe feiern sollten. Wo Kinder lernen sollten, was Respekt bedeutet. Wo man doch eigentlich füreinander da sein sollte. Vielleicht denken manche beim nächsten Mal nach, bevor sie sprechen. Denn Worte verletzen – und sie treffen nicht nur denjenigen, an den sie gerichtet sind, sondern auch die Menschen, die ihn lieben.“
