Der TSV 1860 München geht mit einem vollen Lazarett und einigen Baustellen in die Winterpause der 3. Liga. Nach der 0:2-Niederlage zum Jahresabschluss gegen den SC Verl richten die Löwen ihren Blick nicht nur auf die Rückkehr einiger Stammkräfte, sondern auch auf mögliche Verstärkungen, allerdings ohne Hektik.
Abwehr entspannt sich: Rückkehrer stehen bereit
Trainer Markus Kauczinski rechnet damit, dass sich die Personalsituation in der Abwehr bald deutlich verbessert, vor allem mit Blick auf die kommenden Wochen: „Wenn ich an unsere Abwehrspieler denke, wird der Laden schon voll.“ Er bezieht sich dabei insbesondere auf die baldige Rückkehr der Innenverteidiger Jesper Verlaat und Raphael Schifferl sowie das Comeback von Kilian Jakob, der zuletzt bereits wieder Spielpraxis sammeln konnte.
Sturm-Fragezeichen nach Haugen-Schock
In der Offensive ist die Lage komplizierter. Kauczinski macht keinen Hehl daraus, dass 1860 die Situation im Angriff genau beobachten muss: „Wir müssen schauen, was im Sturm passiert“, wird der Trainer der Löwen in einem Bericht der „AZ“ zitiert. Hintergrund ist der Ausfall von Sigurd Haugen, der mit einem Kieferbruch voraussichtlich sechs bis acht Wochen ausfallen wird. In der Hinrunde kam der Norweger bereits auf sieben Tore (plus eine Vorlage), ein Einschnitt, der sportlich wie taktisch wehtut.
Trotzdem bremst der Coach mögliche Schnellschüsse: „Wir haben immer ein Auge auf den Transfermarkt, aber wir fühlen uns nicht gezwungen, einen Schnellschuss zu machen.“
Mittelfeld & Flügel im Fokus: Verletzungen als Transfer-Treiber
Nach Informationen der „AZ“ schauen sich die Löwen besonders nach einem zentralen Mittelfeldspieler und einem offensiven Außenbahnspieler um. Das passt zur Ausfallliste: Tunay Deniz fällt nach schwerer Knieverletzung langfristig aus, Max Christiansen musste zuletzt operiert werden.
Paula setzt auf Ruhe – und den eigenen Nachwuchs
Geschäftsführer Manfred Paula verfolgt dabei eine klare Linie und verweist auf Rückkehrer sowie die Notwendigkeit, besonnen zu handeln: „Wir haben arrivierte Spieler, die nach längerer Verletzungsphase zurückkommen werden und die Auswahlmöglichkeiten des Trainers noch einmal deutlich verbessern werden. Wir haben aber auch einen Spieler, von dem wir sicher wissen, dass er in der Rückrunde nicht mehr zum Zug kommen wird. Tunay Deniz. Ansonsten haben wir einen Kader, mit dem man arbeiten kann. Wir wären schlecht beraten, in Aktionismus zu verfallen.“
Auch der Blick ins eigene NLZ gehört für ihn dazu: „Dann muss man auch noch mal schauen, was wir im eigenen Nachwuchs haben. Bietet sich da etwas an?”
Ganz ausschließen will Paula Neuzugänge allerdings nicht: „Wenn sich eine sinnvolle Möglichkeit ergibt, werden wir sicherlich noch einmal aktiv werden.”
Transferfenster bis Anfang Februar – und 1860 bleibt dran
Die Suche für die Löwen läuft bis zum Ende des Wintertransferfensters: In Deutschland ist dieses vom 1. Januar bis zum 2. Februar 2026 geöffnet. Sportlich gesehen ist 1860 zur Halbzeit der Saison 2025/26 im engen Feld unterwegs: Nach 19 Spieltagen stehen 30 Punkte auf dem Konto.
