Tragischer Pyro-Unfall in Rostock: Junge (9) schwer verletzt – Ermittlungen laufen

Ein tragischer Zwischenfall überschattet den 2:1-Heimsieg des F.C. Hansa Rostock gegen den TSV 1860 München am Mittwochabend: Bei der geplanten Pyro-Choreografie zur Verabschiedung der historischen Flutlichtmasten wurde ein 9-jähriger Junge auf der Tribüne schwer verletzt und in eine Klinik gebracht. Die Polizei leitete Ermittlungen ein; nach Medienangaben wurden weitere Zuschauer leicht verletzt.

Nach ersten Erkenntnissen landete ein noch brennendes Pyroteil auf dem Stadiondach, brachte Material zum Schmelzen und fiel anschließend in den Zuschauerbereich, dort traf es den Jungen. Auch weitere Personen wurden verletzt. Die Ermittlungen zu Abläufen und Verantwortlichkeiten dauern an. Zugleich gibt es Streit um den Umfang der Show: Laut Stadt Rostock lag eine sprengstoffrechtliche Genehmigung vor, diese habe jedoch nur zwölf Effekt-Handfackeln (Kategorie T1) pro Flutlichtmast umfasst. Weitere gezündete pyrotechnische Erzeugnisse seien weder beantragt noch genehmigt worden.

Hansa tief betroffen: Maul kündigt volle Aufklärung an – Polizei mit 375 Kräften im Einsatz

Hansa zeigte sich tief betroffen. Vorstandschef Ronald Maul betonte, man bedauere den Vorfall „zutiefst“ und unterstütze die Aufklärung vollständig; zugleich war von geringem Sachschaden die Rede. Die Polizei meldete für den Spieltag zudem mehrere Vorkommnisse (u. a. Ermittlungen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie ein aufgefundenes Messer) und bezifferte den Kräfteansatz auf rund 375 Beamtinnen und Beamte.

Historischer Rahmen: Die Flutlichtmasten des Ostseestadions prägten seit 1970 die Silhouette, am Mittwoch wurden sie ein letztes Mal eingeschaltet und verabschiedet.

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