DFB-Pokal: Dynamo belohnt sich nicht für großen Pokalfight!

Pokalstimmung in Dresden! In der ersten Runde des DFB-Pokals empfing die SG Dynamo Dresden den VfB Stuttgart. Vor 22.644 Zuschauern und einer atemberaubenden Kulisse lieferten sich beide Teams den erwartetet engen Pokalfight. Am Ende verlor Dynamo trotz 23-minütiger Überzahl mit 0:1 (0:1).

Dynamo-Trainer Markus Anfang stellte seine Mannschaft im Vergleich zum verlorenen Drittligaauftakt auf vier Positionen um. Wie auf der Pressekonferenz vor dem Spiel angekündigt, stand Sven Müller anstelle von Stefan Drljaca im Tor. Claudio Kammerknecht gab sein Debüt für Dynamo in der Innenverteidigung und ersetzte Kevin Ehlers. Für Christian Conteh stand Rückkehrer Jonathan Meier in der Startformation. Die größte Überraschung aber im Sturm bei Dynamo. Im 5-3-2-System agierend vertraute Anfang im Sturm auf Manuel Schäffler und Dennis Borkowski.

Beim VfB Stuttgart blieben die großen Überraschungen auf dem Papier aus. Cheftrainer Pellegrino Matarazzo musste auf Stürmer-Star Sasa Kalajdzic wie angekündigt verzichten. Dafür starteten die Neuzugänge um Josha Vagnoman und Hiroki Ito.

VfB Stuttgart spielbestimmend – Dynamo verteidigt zu lasch

In der ersten Halbzeit versuchten die Schwarz-Gelben mit schnellem Kombinationsspiel früh das Mittelfeld zu überbrückten. Die Stuttgarter der Favoritenrolle gerecht werdend bestimmten das Spielgeschehen. Nach einem Freistoß klärten es die Hausherren unzureichend und Mavropanos verfehlte die frühe Führung um wenige Zentimeter (10.).

Die Dynamo-Fans zeigten mit Anpfiff ihre Blockfahne.

Wenige Augenblicke später bot Dynamo dem VfB erneut zu viel Platz, hatte allerdings Glück, dass Ahamada den Pass von Silas Dynamo-Torwart Müller direkt in die Arme spielt (12.).Dresden kam mit zunehmender Spielzeit besser ins Spiel und tauchten in der ersten Halbzeit ein ums andere Mal vor dem Gehäuse von Fabian Bredlow auf. Erst blieb Schäffler im Sechzehner an seinem Gegenspieler hängen (22.), wenige Minuten später köpfte Julius Kade nach einer Ecke den Ball direkt in die Arme vom Stuttgarter Schlussmann. Im direkten Gegenzug verhinderte Sven Müller die Führung für die Gäste, nachdem Tiago Tomas alleine auf ihn zu lief (30.).

Knapp 3.000 Fans waren aus Stuttgart mit nach Dresden gekommen.

Zwei Minuten später war er aber machtlos. Vagnoman bekommt einen abgefälschten Ballauf der rechten Seite, sieht VfB-Rückkehrer Churlinov am langen Pfosten und der schiebt ein zur 1:0-Führung für den VfB (33.). Als Tiago Tomas fünf Minuten später das Leder aus kürzester Distanz an den Pfosten knallte, hatten die gut 3.000 mitgereisten Stuttgarter erneut den Torschrei auf den Lippen. Diesmal konnte Dynamo aber klären (38.).

Kurz vor dem Halbzeitpfiff gab es allerdings nochmal die große Chance für die Hausherren das Spiel auszugleichen. Nach einer Ecke von links bekam Mittelfeldspieler Michael Akoto den Ball gut fünf Meter vor dem Tor direkt auf die Füße, scheitere allerdings erneut am Canstatter Schlussmann (45.). Mit der knappen Führung für den Bundesligisten ging es in die Pause.

Dynamo kommt selbstbewusst aus der Kabine – personelle Nackenschläge innerhalb von zwei Minuten

In der zweiten Halbzeit ein komplett umgedrehtes Bild. Dynamo kam mit Dampf aus der Kabine und ließ sich auch vom doppelten Verletzungspech nicht verunsichern. Erst verletzte sich Akoto am Knöchel (56.), zwei Minuten später fasst sich Robin Becker nach einem Sprint an den Oberschenkel, auch für ihn ging es nicht weiter (58.). Paul Will und Comebacker Yannick Stark ersetzen die beiden Verletzten. Auch neu dabei und sofort in Aktion: Christian Conteh. Der flinke Außenspieler verzeichnete auch die bis dato größte Dynamo-Chance, entschied sich aber falsch und schloss aus spitzem Winkel selbst ab, statt auf den in der Mitte völlig freistehenden Kyu-Hyun Park zu legen. (64.).

23 Minuten vor Schluss entwickelte sich das Rudolf-Harbig-Stadion zu einem echten Hexenkessel, als Waldemar Anton nachdem er sechs Minuten zuvor die Gelbe Karte sah, mit Gelb-Rot vom Platz musste. Die Hausherren von der Überzahl beflügelt, schnürten die Stuttgarter teilweise über mehrere Minuten in der eigenen Hälfte ein. Der Trainer der Schwarz-Gelben, Markus Anfang brachte knapp eine viertel Stunde vor Schluss mit Stefan Kutschke seinen letzten Trumpf von der Bank.

Pascal Stenzel hätte den Bemühungen allerdings auch frühzeitig ein Ende setzen können. Sein Freistoß knallte in der 79. Minute ans Aluminium. Die letzte große VfB-Chance im zweiten Spielabschnitt. Dynamo in dieser Phase das klar bessere Team, aber trotz der Chancen von Schäffler (81.) und Kutschke (89.) ging sich der Pokalfight am Ende nicht für die Dresdner aus.

Dynamo bleibt im 23. Pflichtspiel in Folge ohne Sieg und scheidet in der ersten Runde des DFB-Pokal aus. Damit kann sich die SGD ab nächster Woche ohne Doppelbelastung voll auf die Mission „Wiederaufstieg“ konzentrieren.

Die Stimmen zum Spiel

Pellegrino Matarazzo, Cheftrainer VfB Stuttgart: „Ich denke, dass wir den Pokalfight hatten, den wir auch erwartet haben. Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit gespielt und sind verdient in Führung gegangen. In der zweiten Halbzeit sind wir sehr träge reingekommen und waren unterm Strich nicht spritzig genug. Mit einem Mann weniger finde ich, dass wir gut gekämpft und alles reingehauen haben.

Markus Anfang, Cheftrainer SG Dynamo Dresden: „Ich glaube wir haben heute in der ersten Halbzeit eine VfB-Mannschaft mit hoher individueller Qualität gesehen. Wir haben, denke ich ganz ordentlich dagegen gespielt. Wir hatten am Anfang bisschen Schwierigkeiten gehabt, sind unterschiedlich angelaufen und haben unterschiedlich verteidigt. Stuttgart ist dann eben eine Mannschaft, die nicht viele Torchancen braucht. Ansonsten waren es aber nicht so viele Großchancen die wir zugelassen haben, unsere Möglichkeiten hätten wir aber durchaus besser ausspielen müssen.

Sven Müller, Torwart SG Dynamo Dresden: „Ich bin sehr glücklich über die Leistung, die wir gezeigt haben, aber momentan ist einfach die Traurigkeit da, dass wir es nicht geschafft haben noch ein Tor zu machen und in die Verlängerung zu kommen. Ich glaube das wir in ein paar Tagen stolz drauf sein können, ab jetzt geht der Fokus auf Halle wieder.

Yannick Stark, Mittelfeldspieler SG Dynamo Dresden: „Ich glaube am Ende mit der Gelb-Roten-Karte haben wir nochmal einen Push bekommen. Das Stadion hat uns nochmal richtig nach vorne gepeitscht. Wir hatten ein paar Strafraumszenen, aber irgendwie war immer ein Fuß dazwischen und der Ball ist geflippert, aber leider nie, wie wir ihn gerne haben wollten.

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