Fünf Gründe: Darum passt Kauczinski zum TSV 1860 München

Mit Aufstiegen in Karlsruhe (2013) und Wiesbaden (2023), viel 3.-Liga-Erfahrung, einem zur Kaderstruktur passenden Grundsystem (meist 3-4-2-1/3-4-1-2) und nachgewiesener Arbeit an Standards und Defensive bringt Markus Kauczinski genau die Werkzeuge mit, die die Löwen in ihrer aktuellen Lage brauchen. Gleichzeitig bleibt: Garantie ist es keine, seine Entlassungen in Dresden (2021) und Wiesbaden (2024) zeigen, dass das Umfeld und die Formkurve mitspielen müssen.

Fünf Gründe für den Fit

1) Nachweisbarer Aufstiegstrainer

Kauczinski führte den KSC 2012/13 souverän als Meister aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga und wurde für seine Arbeit später mit dem DFB-Trainerpreis 2015 ausgezeichnet. 2023 stieg er mit dem SV Wehen Wiesbaden über die Relegation gegen Arminia Bielefeld erneut auf.

2) Systemische Passung zum 1860-Kader

Seine bevorzugten Grundordnungen sind seit Jahren Dreier-/Fünferketten-Varianten (3-4-2-1 bzw. 3-4-1-2). Genau dieses Korsett spielte er u. a. in Wiesbaden, mit Fokus auf Stabilität, Umschalten und guter Raumaufteilung zwischen den Halbräumen. Für ein 1860-Team mit mehreren zentralen Offensivspielern (u. a. David Philipp, Florian Niederlechner) kann das schnell tragfähig sein.

3) Erprobter Umgang mit Erwartungsdruck

Traditionsstandorte und große Fanbasen kennt er: Karlsruhe, St. Pauli, Dynamo Dresden, solche Umfelder haben eine ähnliche Fallhöhe wie Giesing. Diese Erfahrung hilft, wenn Ergebnisse kurzfristig gefordert sind.

4) Jugend- und Kaderentwicklung als Plus

Kauczinski kommt aus der KSC-Jugendarbeit; der DFB-Preis würdigte explizit seine nachhaltige Trainerarbeit. Gerade weil der TSV 1860 München wieder stärker auf Durchlässigkeit und Entwicklung setzen will, kann dieser Hintergrund wertvoll sein.

5) Standards, Defensive, Details

Wiesbaden war im Aufstiegsjahr 2022/23 bei Standards und Output führend und arbeitete sehr datengetrieben, ein Fingerzeig auf saubere Trainingsinhalte. Zudem bewies sein Team Comeback-Qualitäten und Moral in engen Spielen. Das sind Hebel, die 1860 kurzfristig Punkte bringen können.

Einordnung: Wo Risiken bleiben

Ganz ohne Fragezeichen ist die Personalie nie: In Dresden wurde er im Schlussspurt 2021 freigestellt, obwohl der Aufstieg noch möglich war; in Wiesbaden trennte man sich 2024 im Abstiegskampf. Das zeigt: Trägt das Umfeld nicht mit oder kippt die Form, greift auch ein guter Plan zu spät.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein