SC Verl gegen 1860 München: Unentschieden der besseren Sorte

Da die Flutlichtanlage für die Anforderungen der Fernsehanstalten leider nicht die ausreichende Stärke vorweisen kann, musste das Heimspiel des SC Verl gegen den TSV 1860 München, wie bereits die Abendspiele zuvor in der Benteler Arena in Paderborn ausgetragen werden. Letztlich trennten sich beide Mannschaften mit einem leistungsgerechtem Unentschieden.

Die Gastgeber, Corona bedingt mit zwei Spielen im Rückstand, belegten vor dieser Partie mit 16 Punkten den sechsten Rang und rangierten damit nur zwei Punkte hinter den Münchner Löwen, die bisher alle Spieltage wie geplant absolvieren konnten. Trainer Michael Köllner setzte in der Startelf auf den wieder genesenen Willsch und vertraute erstmals von Beginn an auf Ngounou Djayo. Die erst 19jährige Nachwuchshoffnung ist einer der vielen jungen Spieler, die über das prämierte NLZ der Münchner Löwen an die erste Mannschaft herangeführt werden. Für die beiden standen Tallig (Gelb-Rot-Sperre) und Neudecker (Bank) diesmal nicht in der Startaufstellung.

Auf der Gegenseite brachte Verls Trainer Guerino Capretti im Vergleich zum 4:0-Sieg gegen Duisburg Korb für den erkälteten Ritzka. Schiedsrichter Frank Willenborg konnte die Partie erst mit 30minütiger Verspätung anpfeifen, da die Gäste bei der Anreise ein technisches Problem beim Abflug in Manching hatten und sich dadurch die Ankunft in Paderborn deutlich verzögerte.

1860 München mit solider Defensivarbeit 

Trotz dieser Probleme bei der Anfahrt wirkten die Gäste von Beginn an konzentriert und defensiv sehr stabil. Die geballte Verler Offensivkraft kam erst einmal nicht zur Geltung. In der Offensive nutzen die Löwen dann die erste richtige Möglichkeit zu einem sehenswerten Treffer. Nach einer weiten Flanke in den Strafraum kam Mölders zwar zuerst an den Ball, wurde aber nach außen abgedrängt und grätschte den Ball mit großem Einsatz zurück zu Wein, dessen Flanke fand in der Mitte Lex, der den Ball sehenswert über Keeper Brüseke hinweg ins Netz traf.

Diese Tor war der „Hallo wach“ Weckruf für den SC Verl, der in den folgenden Minuten ein wahres Offensivfeuerwerk abbrannte und die Gäste von einer Verlegenheit in die andere stürzten. Schon in der 23. Minute jubelten die Gastgeber über den Ausgleich, der Treffer von Sanders wurde aber fälschlicherweise wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht anerkannt. Die Fernsehbilder zeigten aber, dass es sich hier um eine Fehlentscheidung handelte.

Nur zwei Minuten später zeigte dann Hiller im Löwentor seine Klasse, zuerst parierte er einen Kopfball von Stöckners aus sechs Metern mit einem Wahnsinnsreflex, gleich danach lenkte er mit den Fingerspitzen den strammen Nachschuss von Kurt irgendwie über die Latte und rettete seinen Löwen damit die Führung.

Tormöglichkeiten waren Mangelware 

Mitten in dieser Drangphase der Gastgeber dann in der 31. Spielminute die nächste knifflige Entscheidung des Schiedsrichtergespanns. Nach einem Entlastungsangriff der Löwen versprang Stöckner als letzter Mann der Ball, Lex eroberte das Spielgerät und eilte alleine auf das Verler Tor, wurde aber von Stöckner im griechisch-römischen Stil zu Boden gerissen. Schiedsrichter Willenborg beließ es zur Überraschung aller Anwesenden bei der gelben Karte, so schnell gleichen sich im Fußball manchmal die Fehlentscheidungen wieder aus.

In der 39. Minute gab es einen Eckball für den SC Verl, der von der Löwenabwehr per Kopf abgewehrt wurde aber direkt bei Lannert landete, der aus ca. 18 Metern trocken ins kurze Eck abzog, Hiller war zwar mit den Fingerspitzen noch am Ball, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern. Der verdiente Ausgleich für die inzwischen deutlich torgefährlicheren Gastgeber. Kurz danach ging es mit diesem gerechten Ergebnis in die Pause.

In den zweiten 45 Minuten mussten beide Mannschaften dem tiefen und schweren Platz sowie dem hohen läuferischen Einsatz in der ersten Halbzeit Tribut zollen. Wirklich gute Tormöglichkeiten waren jetzt Mangelware. Einziger Aufreger in den ersten Minuten der zweiten Hälfte war ein Rempler an Mölders, der ihn genau vor der Verler Bank zu Fall brachte und dazu führte, dass sich Gegenseitig einige Nettigkeiten zwischen den Auswechselbänken zugerufen wurden.

Verdiente Punkteteilung 

Schwermann hatte erst in der 66. Minute den ersten ernsthaften Torabschluss zu verzeichnen, sein Schuss ging jedoch deutlich über das Tor. Die Gäste entwickelten erst in den Schlussminuten wieder Offensivdrang. Nach 72 Minuten rettete Brüseke spektakulär vor dem Einschussbereiten Neudecker, dann fand in der 78. Minute eine gefährliche Hereingabe von Lex keinen Abnehmer. Nur eine Minute später köpfelte Erdmann den Ball aus kurzer Entfernung an die Querlatte.

Als dann drei Minuten vor Ende der Partie der sehr gute Schlussmann Hiller einen Schuss von Sander entschärfte war klar, dass es hier bei der letztendlich verdienten Punkteteilung bleiben sollte. Da der auch zu jedem Geister-Auswärtsspiel anreisende Löwenfan „Prinz Eisenherz“ in der Halbzeit noch einen Verler Fanschal geschenkt bekam ging nach diesem Spiel keiner mit wirklich leeren Händen wieder heim.

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