Waldhof Mannheim mit öffentlichen Brief zur Thematik Stadionkapazität

SV Waldhof Mannheim - Carl-Benz-Stadion
Foto: Waldhof News

Der SV Waldhof Mannheim hat in einem offenen Brief die Kapazität des potenziellen Neubaus oder der Sanierung des Carl-Benz-Stadions in Mannheim aufgegriffen, insbesondere im Hinblick auf den Verlust von Stehplätzen für Waldhof-Fans gemäß eines städtischen Gutachtens von März 2022.

Laut einem Gutachten der Stadt Mannheim vom März 2022 werden durch den Umbau des Carl-Benz-Stadions in Mannheim mindestens 8.416 Stehplätze für Waldhof-Fans verloren gehen. Nachdem in einem Interview mit Herrn Beetz die Option eines Neubaus mit einer Kapazität von 15.000 Zuschauern für die 2. Bundesliga ins Spiel gebracht wurde, ist eine emotionale öffentliche Diskussion über die Kapazität eines möglichen Neubaus entbrannt. PROWaldhof e.V. hat in einem öffentlichen Schreiben vom 05.03.2023 gefordert, dass allen im Stadion vertretenen Fangruppen ausreichend Platz und Möglichkeiten zur freien Gestaltung ihres Fandaseins eingeräumt werden.

CDU Mannheim fordert Stadionkapazität von 25.000 Zuschauern

Die CDU Mannheim hat in einer Pressemitteilung vom 09.03.2023 gefordert, dass ein Stadion in der Metropolregion Rhein-Neckar 25.000 Zuschauer fassen sollte, damit alle Fußballbegeisterten auch zu den Spielen kommen können. Die Fraktion Freie Wähler – Mannheimer Liste geht davon aus, dass der Bedarf in Mannheim bei mehr als 20.000 Zuschauern liegt und die Stadionkapazität dem Verein neben einer wirtschaftlichen Basis auch Raum für die große Zahl an Fans und Mitgliedern bieten sollte.

SPD Mannheim lehnt Kapazitätsreduzierung zu Lasten der Fans ab und fordert sachliche Klärung

Die SPD Mannheim hat ihre Ablehnung gegenüber einer Kapazitätsreduzierung zu Lasten der Fans deutlich gemacht und fordert eine sachliche und fundierte Klärung der Frage, ob das Carl-Benz-Stadion modernisiert oder ein Neubau an anderer Stelle errichtet werden soll.
Der SV Waldhof Mannheim 07 und die Familie Beetz teilen diese Auffassung. Der SV Waldhof Mannheim 07 und die Familie Beetz möchten hiermit eine Klarstellung zur Diskussion um die Sanierung des Carl-Benz-Stadions vornehmen. Demnach teilt man die Auffassung, dass eine drastische Reduzierung des Stehplatzkontingents bei der Sanierung des Stadions nicht mit den allseits geforderten sozialen Verpflichtungen in Einklang zu bringen ist.

Deshalb möcht man jedoch darauf hinweisen, dass eine reine Betrachtung der Gesamtkapazität keine Aussage über die Erfüllung der Anforderungen zulässt. Vielmehr ist die konkrete Ausgestaltung der Kapazitäten zu berücksichtigen.
In der Konzeptstudie zur Sanierung des Carl-Benz-Stadions, die von der Stadt Mannheim in Auftrag gegeben und am 14.03.2022 veröffentlicht wurde, ist unter Punkt 3.2.23 Artikel 30 “Bestuhlung, Gänge, Stufengänge” zu lesen, dass Stehplätze in Sitzplätze umgewandelt werden sollen. Nur 20 % der Stehplätze können erhalten werden und sollen in Sitzplätze umgewandelt werden.

Kapazität im Heimbereich würde sich auf nur noch 2.104 Wechselplätze reduzieren

Die Kosten für die Reduzierung um 80 % und den Umbau der verbleibenden 20 % der Stehplätze belaufen sich auf 800.000 Euro. Auf Basis dieses Gutachtens würde sich die Kapazität im Heimbereich von 10.520 Stehplätzen auf nur noch 2.104 Wechselplätze reduzieren. Eine derart drastische Reduzierung des Stehplatzkontingents ist nicht mit den allseits geforderten sozialen Verpflichtungen in Einklang zu bringen ist.

Man möchte darauf hinweisen, dass in Abschnitt 3.2.3. Artikel 8 “Kapazitäten” der Konzeptstudie festgestellt wird, dass die geforderte Kapazität von 15.000 Zuschauern auch dann eingehalten werden kann, wenn alle Maßnahmen der Studie umgesetzt werden. Neben der deutlichen Reduzierung der Stehplatzkapazität ist daher aufgrund der zusätzlichen Maßnahmen von einer weiteren zusätzlichen Reduzierung der Sitzplatzkapazität und damit der Gesamtkapazität auszugehen.

Verein strebt sachliche und fundierte Entscheidung unter Berücksichtigung aller Interessensgruppen an

Abschließend möchte man verdeutlichen, „dass wir von Beginn an und auch zukünftig die Diskussion und den Prozess gerne mit allen Beteiligten sachlich, fundiert und unter Berücksichtigung alle Interessensgruppen voranbringen möchten“, um zu einer für alle Seiten vernünftigen Entscheidung zu kommen. „Hierfür bitten wir allerdings darum, dass bereits öffentliche Ergebnisse der bisherigen Prüfungen in Gänze zur Kenntnis genommen werden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.

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