Vor dem Spiel zwischen dem TSV 1860 München und Waldhof Mannheim kam es an einem Rastplatz am Adelzhausner-Berg zu einer Auseinandersetzung beider Fanlager. Bei Liga 3 News spricht der Betroffene vom Löwenfanclub „Jura Süd Dietfurt“ nun über die Situation am Rastplatz und erzählt aus seiner Sicht, wie er alles miterlebt hat.
Was war der Auslöser für die Auseinandersetzung am Rastplatz?
Das tragen von Löwen-Shirts/Trikots! Es ging keinerlei Provokation von uns aus, nicht verbal, keine Gesten, keine Gesänge, kein Gepöbel, überhaupt rein gar nichts. Wir hatten lauter normale Fans im Bus, Rentner, Jugendliche, Frauen, ein geistig Behinderter, Familienväter,… Nur Leute, die wegen dem Spiel dort hin fahren.
Wie hast du das Aufeinandertreffen wahrgenommen?
Wir haben den Rastplatz “Adelzhausner-Berg” an der A8 angefahren und ich habe beim Einfahren den weißen Bus mit HD Kennzeichen gesehen, davor ein paar Fans blau-schwarz gekleidet, Mannheimer. Noch nicht viel dabei gedacht. Die ersten von uns sind Richtung WC-Anlage gelaufen um auszutreten. Der erste Löwe wurde gezielt von 3 Mannheimern – die sich schnell vermummt haben mit Schlauchschal, Kapuze etc. – mit den Worten “verpisst Euch” oder ähnliches verbal attackiert und wurden dann sofort ohne Grund verprügelt, mit den Füßen voraus, dann flogen die Fäuste, einer hatte eine Flasche in der Hand aber zum Glück nicht getroffen.
Die anderen Löwen die gerade vom WC kamen wurden ebenfalls – teils von hinten – von 2-3 Leuten gleichzeitig angegangen und mit Faustschlägen “verwöhnt”, unter anderem ein Familienvater. Ein geistig Behinderter wurde ebenfalls von 2 Leuten verprügelt, als dieser zu Boden ging, wurde er am Boden liegend noch weiter attackiert und trug eine Platzwunde am Hinterkopf davon, die dann im Krankenhaus Dachau genäht werden musste. Bis Krankenwagen und Polizei eintrafen, hatten sich die Täter längst aus dem Staub gemacht.
Die Bilanz: 5 Verletzte Löwenfans (4 leicht, die konnten weiter mit nach München fahren, 1 mit Platzwunde musste zum Nähen ins Krankenhaus nach Dachau und verpasste das Spiel). Unfair und feige was da passierte. Zum Glück haben wir Löwen alle “besonnen” und halbwegs ruhig reagiert, sonst wäre alles wohl noch viel schlimmer gekommen. Wir haben nicht zurück geschlagen, sondern einfach nur “eingesteckt”, weil es einfach lauter normale Leute waren auf unserer Seite.
Von wem aus ging die Auseinandersetzung?
Nur von der Gegenseite. Von uns keinerlei Aggressionen oder Provokationen. Wir wurden gezielt attackiert.
Wie viele Leute waren an der Aktion beteiligt?
Es dürften so 4-5 gewesen sein, die je in “Überzahl” auf die einzelnen Löwen drauf gingen und sich durch prügelten. Diese Jungs machten einen kampferprobten Eindruck, kein Problem für Solche Leute.
Bist du der Meinung, dass die Auseinandersetzung beabsichtigt oder das Treffen nur reiner Zufall war?
Das Treffen der Busse auf dem Parkplatz war reiner Zufall. Keine verabredete Keilerei oder ähnliches!
Wie wirst du in Zukunft die Spiele sehen wenn du mit dem Fanbus unterwegs bist?
Ganz normal, es wird sich nichts ändern. Wir fahren weiter mit Bussen oder 9ern oder Zügen zu Heim- und Auswärtsspielen! Sowas kann immer und überall passieren, auch wenn es traurig ist, das Leben geht weiter.
Wie waren für dich die Sicherheitsvorkehrungen bei dem Spiel bzw. wie hast du diese wahrgenommen?
Die Sicherheitsvorkehrungen waren einem Hochrisikospiel angepasst. Mehr Polizei wie sonst und diese hatte soweit alles im Griff rund ums Stadion. Auch im Stadion selbst keine Auseinandersetzungen. Nur bei der Abreise kam es am Kolumbusplatz (U-Bahn-Haltestelle) zu Problemen, ist jedoch ein anderes Thema und habe ich nur aus der Presse wahrgenommen.
Wie geht es den verletzten Personen mittlerweile?
Die verletzten Personen sind auf dem Weg der Besserung.
Unter den verletzten soll auch eine geistige behinderte Person gewesen sein, wie geht es der betroffenen Person?
Richtig, ihm geht es ebenfalls wieder besser. Er hatte Abends, als wir ihn nach dem Spiel im Krankenhaus Dachau abholten, schon wieder einen relativ fitten Eindruck gemacht. Er wurde gut versorgt.