Die wirtschaftlichen Herausforderungen belasten den Fußball-Drittligisten SV Waldhof weiterhin stark. Die Verbindlichkeiten sind in der Saison 2021/2022 deutlich gestiegen.
Einblicke in die finanzielle Situation des Vereins wurden kürzlich durch den im Bundesanzeiger veröffentlichten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2021 bis 30. Juni 2022 bekannt. Den offiziellen Angaben zufolge sind die Verbindlichkeiten der Spielbetriebs-GmbH des SVW von gut 4 Millionen auf über 5,5 Millionen Euro gestiegen, wie aus einem aktuellen Bericht des “Mannheimer Morgen” hervorgeht. Zusätzlich zu dieser Belastung belaufen sich die bedingten Zahlungsverpflichtungen aus Besserungsabreden auf insgesamt 3,52 Millionen Euro zuzüglich Zinsen. Dieser Betrag resultiert aus so genannten “Besserungsscheinen”, die wie Darlehen funktionieren.
Waldhof Mannheim nach wie vor auf der Suche nach einem Hauptsponsor
Diese werden dem Schuldner vorerst erlassen und müssen erst dann eingelöst werden, wenn sich die wirtschaftliche Lage des Gläubigers nachhaltig verbessert. Es wird vermutet, dass vor allem Mäzen und Präsident Bernd Beetz diese Summe der GmbH zur Überbrückung von Haushaltsengpässen zur Verfügung gestellt hat. Aus dem Bundesanzeiger geht weiter hervor, dass die Spielbetriebs-GmbH im Geschäftsjahr 2021/2022 durchschnittlich 126 Mitarbeiter beschäftigte. Die jährlichen Ausgaben für Stadionmiete, Trainingsgelände und den Fanshop “WaldhofWelt” beliefen sich auf insgesamt rund 410.000 Euro.
Ein wesentlicher Grund für den Anstieg der Verbindlichkeiten dürfte in den gestiegenen Investitionen in die Mannschaft liegen. Laut DFB-Finanzbericht, der die Saison 2021/2022 abbildet, gehörte der SVW in diesem Zeitraum zu den sechs Drittligisten mit den höchsten Ausgaben für Profis und Trainer. Erschwerend für die aktuellen wirtschaftlichen Planungen kommt hinzu, dass der SVW noch keinen Hauptsponsor gefunden hat.