Mehr als zwei Jahre nach dem mysteriösen Tod des ehemaligen Fußballprofis und Familienvaters Dirk Brünker gibt seine Familie keine Ruhe. Mit Nachdruck fordern Michaela, Tamara und Kai Brünker die Wiederaufnahme der Ermittlungen – diesmal durch eine unabhängige Polizeibehörde.
Ein Verschwinden mit vielen Fragen
Ihre zentrale Anklage: Die bisherigen Untersuchungen seien oberflächlich, wichtige Spuren seien ignoriert worden, die Akteneinsicht werde bis heute verweigert. Dirk Brünker verschwand am 23. Dezember 2022 spurlos in Villingen-Schwenningen. Erst 77 Tage später wurde seine Leiche an der Brigach in Donaueschingen entdeckt. Die Polizei teilte der Familie noch am selben Tag mit, man gehe von einem Unglücksfall aus, Brünker sei angeblich vor seinem Haus in den Fluss gestürzt. Doch die Familie hält diese Version für unplausibel.
Was folgte, ist ein zermürbender Kampf um Antworten. Die Polizei blieb bei ihrer Einschätzung eines tragischen Unfalls, während Hinweise auf ein mögliches Fremdverschulden nicht ausreichend verfolgt wurden, so zumindest der Eindruck der Angehörigen.
Bewegungsdaten widersprechen Unfallhypothese
Brisante Informationen liefert eine Analyse der Funkzellendaten und Bewegungsprofile: Brünkers Handy bewegte sich am Tag seines Verschwindens in nur 24 Minuten über eine Strecke von rund zehn Kilometern, zu weit, um zu Fuß zurückgelegt worden zu sein. Eine Fahrt im Auto ist laut Polizei die einzige plausible Erklärung. Doch wer fuhr das Auto? Und warum?
Noch schwerer wiegt die Auswertung durch die renommierte Londoner Forschungseinrichtung Forensic Architecture in Kooperation mit dem Recherche-Zentrum e.V. in Berlin. Die Analyse zeigt ein auffälliges Bewegungsprofil: wiederholte Richtungswechsel, Bewegungen entgegen der Flussrichtung – Muster, die kaum zu einem Unfallgeschehen passen.
Familie fordert unabhängige Prüfung
Die Familie Brünker fordert deshalb:
- Die Wiederaufnahme der Ermittlungen durch eine unabhängige Polizeibehörde.
- Sofortige, vollständige Akteneinsicht durch das Polizeipräsidium Konstanz.
- Eine Prüfung des Falles durch das Innenministerium Baden-Württemberg und die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe.
Michaela Brünker, die Ehefrau des Verstorbenen, äußert sich deutlich: „Seit dem Verschwinden meines Mannes wurde unser Leben völlig aus der Bahn geworfen. Es ist traurig, wie unsere Justiz den tatsächlichen Opfern Steine in den Weg legt. Ich bin dankbar für die Unterstützung des Recherche-Zentrums und bitte die Öffentlichkeit um Mithilfe. Jeder kann in eine solche Situation geraten, auch wenn man nie damit rechnet.“
Recht auf Transparenz und Wahrheit
Die Familie kämpft nicht nur für die Aufklärung im eigenen Fall, sondern für ein Grundrecht: das Recht auf Transparenz, auf sorgfältige Ermittlungen und unabhängige Kontrolle staatlichen Handelns. Doch das Polizeipräsidium Konstanz verweigert der Familie bis heute die vollständige Akteneinsicht. Eine Klage ist beim Verwaltungsgericht Freiburg anhängig – doch Verzögerungen drohen die Aufklärung weiter zu behindern.
Unterstützung durch die Öffentlichkeit gefragt
Der gemeinnützige Recherche-Zentrum e.V. ruft nun zur Unterstützung auf, mit einer Unterschriftenaktion und Spenden für weitere Ermittlungen. Der Verein trägt die Kosten für Rechtsbeistand, Gutachten und unabhängige Analysen. Jede Unterschrift ist ein Zeichen gegen das Vergessen. Jeder Beitrag hilft, die Wahrheit ans Licht zu bringen.